WISSENSWERTES

Studien belegen, dass die mikrobiellen Kontaminationen durch entsprechende RLT-Anlagen reduziert werden können.
Diese erfüllen im Allgemeinen folgende Aufgaben:
- Begrenzung des Luftkeimpegels und Minimierung der Raumluftkontamination
- Eindämmung von Geruchsstoffen und Staub und deren kontrollierte Abführung
- Einhaltung der Raumluftzustände (Temperatur, Feuchte und Raumdruck) und Sicherstellung des notwendigen Luftaustauschs
Raumklassen nach DIN 1946 Teil 4
Raumklasse I: Operations-Räume
Raumklasse Ia: OP-Räume mit turbulenzarmer Verdrängungsströmung (TAV)
Raumklasse Ib: OP-Räume mit Verdünnungsströmung (TVS)
Raumklasse II: alle Räume die nicht in Raumklasse I fallen
Nach DIN 1946 Teil 4 müssen medizinisch genutzte Räume in verschiedene Raumklassen eingeteilt werden, die von den Anforderungen an die Keimarmut abhängen.

Krankenhaus Klimatisierung
Raumklassen nach DIN 1946-4
Krankenhäuser gehören zu den anspruchsvollsten und komplexesten Disziplinen in der Raumlufttechnik. In keiner anderen Einrichtung ist Sicherheit und Hygiene so von Bedeutung, wie im Gesundheitswesen. Ein entscheidendes Kriterium ist dabei die Reinhaltung der Luft.
Um die Luft sauber und keimfrei zu halten und somit Luftinfektionen und Wundkontaminationen auszuschließen, benötigt es präzise ausgelegte raumlufttechnische Anlagen.
Planer, Anlagenbauer und Gerätehersteller benötigen nicht nur reichlich Erfahrung und Kompetenz, sondern auch eine genaue Kenntnis der einschlägigen Vorschriften und Regelwerke.

Räume nach VDI 6022
Den Anforderungen der VDI 6022 unterliegen alle Aufenthaltsräume in Gebäuden, die nicht nur zum vorübergehenden Aufenthalt von Menschen bestimmt oder geeignet sind.
Als Aufenthaltsräume gelten Räume mit einer Aufenthaltsdauer derselben Personen mit mehr als 30 Tagen pro Jahr oder regelmäßig länger als zwei Stunden pro Tag.
Zu Aufenthaltsräume zählen somit z.B. Arbeitsplätze in Büro- oder Industriegebäuden, Pausenräume , Versammlungsräume, Sportstätten, Verkaufsräume.
Keine Aufenthaltsräume sind demnach in der Regel z.B. Flure, Treppenhäuser, Technikzentralen und Lagerräume.
KÜCHENABLUFT NACH VDI 250-04/2017

Auslegung:
- Mindestinstallationshöhe: 2,0 m
- Maximale Installationshöhe: 2,5 m
- Mindestüberstand: 0,3 m umlaufend
- Bei Geräten mit Frontöffnung: 0,6 m
- Mindesthöhe Haube: 0,4 m

Raumlufttemperatur in Küchen und Spülräumen
Die Raumlufttemperatur in Küchen und Spülräumen soll mindestens 18 °C betragen und im Rahmen des betrieblich Möglichen 26 °C nicht überschreiten.
Ausgenommen sind Bereiche, in denen höhere oder niedrigere Lufttemperaturen betriebstechnisch und funktionsbedingt unvermeidbar sind.
Weitere Informationen finden Sie unter ARS, VDI 2052 und DIN EN 16282
Lüftungshauben
- Überstand umlaufend mind. 300 mm
- Bei Geräten mit Türe mind. 600 mm auf der Türseite
- Überstände beziehen sich auf eine Abhängehöhe von 2100 mm Unterkante
- Haubenhöhe mind. 400 mm
- Material mind. 1.4301
- Einbauleuchten mind. IP 54
- Einbauleuchten temperaturbeständig 90 Grad Celsius
- Haubenkorpus aerosolatdicht
- Fettsammelrinne gratfrei
Abstand Abscheider:
- Mindestabstand Abscheider zur Kochfläche 0,45 m,
wird dieser unterschritten ist eine Löschanlage erforderlich
Sonstiges:
- Material: V2A
- Strömungsgeschwindigkeit mind. 0,4 m/s am Stutzen,
max. 0,6 m/s
- Beleuchtung mind. IP 54
- Integrierte Ventilatoren sollen vermieden werden
Lüftungsdecken
- Abhänghöhe nach DGUV Regel 110-003
- Überstände nach Öffnungswinkel
- Beleuchtung mind. IP 54
- Materialien:
- V2A
- Aluminium eloxiert
- Aluminium pulverbeschichtet
- Aluminium einbrennlackiert - Bei Abgasanlagen von gasbeheizten
Kochgeräten nur V2A

Ratgeber Luftmengenermittlung
Für die Luftmengenermittlung sind folgende Parameter notwendig:
- Fassungsvermögen Raum
Rauminhalt = Länge x Breite x Höhe (LxBxH)
- Verwendungszweck Raum
Luftwechselrate (LWR)
Die Luftwechselrate ist durch die gesetzliche Bestimmungen vorgegeben und beziehen sich oftmals auf ermittelte Erfahrungswerte. Die benötigte Luftmenge pro Stunde (m³/h) wird aus der Multiplikation des Raumvolumens mit dem Rauminhalt berechnet. Die Angaben stellen "Von-Bis-Werte" dar. Beispielsweise gilt für ein Verkaufsraum die Angabe 4-8 Mal pro Stunde. Hier obliegt es Ihrer persönlichen Einschätzung, ob Sie sich an die Lüftungsempfehlungen orientieren.
Beispiel:
Lüftung Klassenzimmer (Schulräume)
Personenzahl: 25-30
Raumgröße (LxBxH):
8m x 5m x 3m = 120m³
Luftwechselrate: 5-8 (siehe Tabelle unten)
Mittelwert 7
120x7= 840m³/h
Luftmengenermittlung ist nur eine Abschätzung des Bedarfs. DIN Normen regeln die genauen Erfordernisse.
V = VR x LWR/h (m³/h)
V = benötigte Luftmenge pro Stunde (m³)
VR = Raumvolumen (LxBxH) (m³)
LWR = empfohlene Luftwechselrate
- Neben der Berechnung des idealen Luftwechsels über LWRs sind in der DIN 1946 Teil 2 für bestimmte Bedarfsfälle Außenluftraten pro Person vorgesehen.
- Bei Räumen mit *ex ist der Einsatz von Ex-geschützten Ventilatoren zu prüfen.
- Quellen und Normen:
1. Erfahrungswerte Ventilator.de
2. DIN 1946/2
3. VDI 2082
4. DIN 18017
5. ASR
6. VDI 2089
7. VDI 2052
8. VDI 2051
9. EN 13779
Angaben ohne Gewähr!
Art des Raumes
LWR/h
Badezimmer (1)
5-7
Batterieräume *ex (1)
5-10
Besprechungsräume (1)
5-8
Bibliothek (1)
4-5
Büroräume (2)
4-8
Duschen (5)
15-25
Farbspritz- / Lackierräume *ex (1)
25-50
Fotokopierräume (1)
10-15
Garderoben (3)
4-6
Gaststätte (2/3)
6-8
Hörsaal (1)
6-8
Küche gewerblich (7)
15-30
Küche privat (1)
15-25
Laborräume *ex (8)
8-15
Montagehalle (1)
4-8
Raucherraum (9)
bis zu 20
Art des Raumes
LWR/h
Schulräume (1)
5-8
Schwimmhalle (6)
3-4
Sitzungsräume (1)
6-8
Sportstudio (1)
4-8
Theater (1)
5-8
Kino (1)
5-8
Toilette öffentlich (1)
5-15
Toilette privat (4)
5-8
Turnhalle (2)
4-6
Umkleide (5)
6-8
Wartezimmer (1)
4-6
Verkaufsraum (3)
4-8
Werkstätte mit geringer Luftverschlechterung (3)
4-6
Werkstätte mit starker Luftverschlechterung (3)
10-20
Wohnräume (1)